Faszination Oper – berühmte Arien

Begeisternder Gesang junger Nachwuchssänger

Abschlusskonzert des Meisterkurses Gesang im Hefter-Saal

 

Ein beglückendes Konzert von neun jungen Nachwuchssängern aus mehreren Ländern überwiegend mit Opernarien fand zum Abschluss des einwöchigen Meisterkurses Gesang der Sawallisch Stiftung Corona-bedingt im Heftersaal in Grassau statt. Die sieben Damen und zwei Herren – alle mit Berufserfahrung und oft mit Bachelor- oder Masterabschluss – hatten eine Woche lang bei den Professoren Fenna Kügel-Seifried, Mezzosopranistin und Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater München, und Reinhard Seifried, langjähriger Leiter der Opernabteilung Mozarteum Salzburg, in der Sawallisch-Villa ihre technischen und musikalischen Fähigkeiten noch weiter ausgebaut, sowohl in individueller Betreuung als auch gemeinsam.

Im folgenden – für viele der Sänger wieder das erste lang ersehnte  Konzert vor Publikum – bewiesen die viel versprechenden  Nachwuchssänger eindrucksvoll den hohen Standard ihres Könnens. Ein Gang quer durch die Opern- und Oratoriengeschichte, teils mit sehr bekannten Arien wie der der Adele „Mein Herr Marquis“ aus Johann Strauß´ „Fledermaus“. Gesungen wurde die weltberühmte  Arie von der aus Südtirol stammenden Sopranistin Silvia Moroder mit großer Stimme und schauspielerischem Talent voller Temperament und Lebensfreude. Auch Papagenos Arie „Papagena, Weibchen, Täubchen“ aus Mozarts „Zauberflöte“ brachte der Bariton Gian Bhogal betörend schön zu Gehör, ebenso zusammen mit der Sopranistin Svenia Gehrke das Duett des Rocco und der Leonore aus Beethovens „Fidelio“. Gehrke faszinierte auch in ihren Einzelarien („Befreit“ von Richard Strauss) mit ihrem vollen, wunderbar zart modulierenden Sopran.

Als besonderes Talent was Gesang, aber auch Bühnenpräsenz betrifft, war der Belgier Jan Wouters, Countertenor, der zum Beispiel in Georg Friedrich Händels „Agrippina“ als Ottone brillierte, wunderschön auch in der Arie des Ascanio in Mozarts  wenig bekannter Oper „Ascanio in Alba“.

Französische Klänge mit warmem Timbre waren von der in den Niederlanden geborenen, jetzt in Belgien lebenden Mezzosopranistin Elisabeth Alders zu hören, so in Camille Saint-Saens´ Arie der Delila aus „Samson et Dalila“. Sehr schön auch Vera Maria Bitters Mezzosopran, zu hören als Octavian aus Strauss´ „Der Rosenkavalier“ oder in der Arie des Ruggiero in Händels „Alcina“. Auch sie mit großem darstellerischen Talent. Eine wunderbar große Stimme in einer ganz zarten Person bewies die Sopranistin Veronika Loy mit der Arie der Musetta aus Puccinis „La Boheme“ oder als Blondchen  in Mozarts  „Entführung aus dem Serail“. Auch die Sopranistin Leonie Stoiber begeisterte mit der Arie der Hanne aus Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ oder in Felix Mendelssohn Bartholdys „Jerusalem“ aus „Paulus“.

Alle Sänger begleitete Miku Nishimoto-Neubert, jahrelange Begleiterin der Meisterkurssschüler von Professor Fenna Kügel-Seifried, souverän auf dem Klavier, einfühlsam und niemals dominierend. Minutenlanger begeisterter Applaus.

Christiane Giesen

 

Fotos:

Die Sopranistin Clara Mumelter und Countertenor Jan Wouters sangen „Sancta mater, istud agas“ aus Pergolesis geistlichem Werk „Stabat Mater“. Foto: Giesen