Dozent*in:
Prof. Daniela Sindram: Die Mezzosopranistin Daniela Sindram studierte in Berlin und Hamburg bei Ute Niss und Judith Beckmann. Als Anerkennung ihrer künstlerischen Arbeit erhielt sie mehrere Preise und Auszeichnungen.
Ihre sängerische Laufbahn begann sie als Ensemblemitglied am Theater Bremen. Es folgte das Nationaltheater Mannheim und ab der Spielzeit 2003/2004 ein Ensemblevertrag an der Bayerischen Staatsoper München. In diesen Jahren erarbeitete sich die weltweit gefragte Mezzosopranistin beinahe das gesamte lyrische Repertoire.
Ab 2009 war Daniela Sindram freischaffend auf allen großen Bühnen der Welt vertreten. Ein wahres Markenzeichen wurden ihre Interpretationen von Hosenrollen durch alle Epochen. Dabei sang sie Rollen wie Sesto /Giulio Cesare, Orphée/Orphée et Eurydice, nahezu alle Hosenrollen von Mozart, Nicklausse/Les contes d’Hoffmann, Hänsel/Hänsel und Gretel, die großen Strauss-Partien wie Komponist/Ariadne auf Naxos und Octavian/Der Rosenkavalier bis hin zu Adriano/Rienzi von Wagner. Aber auch Frauenrollen wie Ottavia/L’incoronazione di Poppea, Dorabella/Cosi fan tutte, Charlotte/Werther und Brangäne/Tristan und Isolde führten sie als Gast u.a. auf Bühnen wie Mailänder Scala, Semperoper Dresden, Wiener Staatsoper, Metropolitan Opera, Bayreuther Festspiele, BBC Proms, Bayerische Staatsoper, Staatsoper Berlin und Opéra national de Paris.
Zuletzt etablierte sich Daniela Sindram als große Interpretin von Strauss und Wagner und sang in den letzten Jahren vorwiegend Fricka/Das Rheingold und Walküre, Kundry/Parsifal, Sieglinde/Walküre, Venus/Tannhäuser, Brangäne/Tristan und Isolde, Adriano/Rienzi, Komponist/Ariadne auf Naxos und Octavian/Der Rosenkavalier. Dabei kann sie auf musikalische Erfahrungen mit führenden Orchestern und Dirigenten wie z.B. Zubin Metha, Adam Fischer, Kent Nagano, Donald Runnicles, Franz Welser-Möst, Philippe Jordan, Kirill Petrenko und Christian Thielemann zurückblicken. Bei dieser Entwicklung ins große Fach wurde sie von dem Gesangspädagogen Gregory Lamar begleitet und trat selbst 2014 ihre erste Professur an der Musikhochschule in Würzburg an. Seit 2019 lehrt sie als Professorin an der Hochschule für Musik und Theater München. Nach vielen Jahren auf den Brettern, die die Welt bedeuten, gab Daniela Sindram 2021/2022 ihre letzten Vorstellungen als Octavian an der Wiener Staatsoper und Komponistin an der Bayerischen Staatsoper München, bevor sie im Sommer 2022 ihre aktive Bühnenkarriere beendete.
Joachim Tschiedel ist stellvertretender Leiter des Masterstudiengangs Musiktheater an der Theaterakademie August Everding in München und dort für zahlreiche musikalische Einstudierungen im Musiktheater verantwortlich. Besonders zu erwähnen: das begeisternde Spiel der Hofkapelle München 2007 unter seinem Dirigat bei Mozarts COSÌ FAN TUTTE war ihm Initialzündung für die intensive Beschäftigung mit der historischen Aufführungspraxis.
Nach dem Dirigierstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und Engagements an den Theatern von Eisenach und Dessau schloss sich der Aufbaustudiengang Kultur- und Medienmanagement, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, an. Es folgten Gastdirigate beim Rundfunksinfonieorchester Berlin, an der Hamburgischen Staatsoper, bei der Staatlichen Philharmonie Halle, beim Stuttgarter Kammerorchester, dem Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz und den Münchner Symphonikern. Bei der Produktion LA FINTA GIARDINIERA 2011 dirigierte er das Münchener Kammerorchester, der Münchner Merkur schrieb: „Einen schöneren, erfüllteren Mozart gibt es in München derzeit nicht zu hören.”
Mit Ulf Schirmer und dem Münchner Rundfunkorchester verband Joachim Tschiedel im Rahmen der Musiktheaterproduktionen an der Theaterakademie eine außergewöhnlich enge Zusammenarbeit: neben allen Studienleitungen von Schirmers Produktionen an der Theaterakademie übernahm er das Co-Dirigat von Peter Eötvös’ Oper TRI SESTRI in der hoch gelobten Inszenierung von Rosamund Gilmore. Mit dieser Oper debütierte er 2011 an der Staatsoper Berlin bei der Staatskapelle.
2012 leitete er erneut das Werkstatt-Opernprojekt an der Theaterakademie, nach RADAMES von Eötvös und PELLEAS von Debussy/Brook LA VIDA BREVE von Manuel de Falla in einer viel beachteten eigenen instrumentalen Fassung und mit Janaceks tiefgründiger Oper DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN wiederum das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, sowie das Münchner Rundfunkorchester mit Donizettis I PAZZI PER PROGETTO und Strasnoys LE BAL und 2013 erneut die Hofkapelle München mit Simon Mayrs ADELASIA ED ALERAMO. Über seine musikalische Fassung von Monteverdis ULISSE 2016 schrieb die Münchner Abendzeitung: „Selten war Alte Musik in München so lebendig.“
2014 erfolgte gemeinsam mit der Geigerin Mary Utiger die Gründung des Originalklangensembles Accademia di Monaco, das inzwischen einer regen Konzerttätigkeit nachgeht und von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert wird. 2017 dirigierte er Franz Xaver Sterkels Oper IL FARNACE mit der Accademia di Monaco am Stadttheater Aschaffenburg. Über die bei Coviello Classics erschienene erste CD des Orchesters Arien für Nancy Storace schrieb der Münchner Merkur: „‘Historisch informiert‘ heißt bei der Accademia keine Flucht in die Dramatik, sondern ein sehr stilbewusstes, nicht weniger wirkungsvolles Musizieren, das die Partituren von innen heraus leuchten lässt.“ Die zweite CD In Furore der Accademia di Monaco mit der Sopranistin Réka Kristóf und Werken von Händel und Vivaldi erschien 2019 bei Coviello Classics und wurde für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert.
Joachim Tschiedel ist seit 2019 künstlerischer Leiter der Johann-Adolph-Hasse-Gesellschaft München. An der Theaterakademie dirigierte er zuletzt Christian Josts DICHTERLIEBE und Iris ter Schiphorts GÄNSEMAGD mit dem Ensemble der/gelbe/klang, im Juli 2023 bringt er dort Vivaldis Oratorium JUDITHA TRIUMPHANS zur szenischen Aufführung.
www.joachim-tschiedel.de
Textquelle: Dozent*in
Fotos: ©Dozent*in
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ACHTUNG: Ticketanfragen werden von Montag bis Freitag 9:00 Uhr – 13:00 Uhr bearbeitet. Etwaige Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.
Schüler*innen und Studierende: frei